Michail Michailowitsch Schtscherbatow

Michail Schtscherbatow, porträtiert von Dmitri Lewizki

Fürst Michail Michailowitsch Schtscherbatow (russisch Михаил Михайлович Щербатов; wiss. Transliteration Michail Michajlovič Ščerbatov; * 22. Julijul. / 2. August 1733greg. in Moskau; † 12. Dezemberjul. / 23. Dezember 1790greg. in Sankt Petersburg) war ein russischer Historiker, Philosoph und politischer Ideologe der Russischen Aufklärung. Er war kaiserlich russischer Heroldmeister und Kammerjunker.

Er ist insbesondere als Verfasser eines Werkes über die Sittenverderbnis in Russland bekannt. Sein Werk Reise ins Land Ophir ist eine Staatsutopie mit der Sozialutopie eines russischen Adelsstaates. Seine umfassende Russische Geschichte seit frühester Zeit blieb unvollendet.

Schtscherbatow beschäftigte sich mit der von Peter dem Großen in Russland eingeführten Despotie. Angesichts dieses Problems nahm er eine konservative Haltung ein. Er kritisierte die Nachahmung westlicher Standards, auf die der Reformator so stolz war. Er sah das Geheimnis der russischen Macht nicht in Reformen, sondern in der Tradition der Zusammenarbeit zwischen Zaren und Bojaren.

Das Tagebuch Peters des Großen vom Jahr 1698 bis zum Schlusse des Neustädter Friedens (im Jahr 1721) gab Schtscherbatow heraus (St. Petersburg, 1770–1772). 1777 wurde er Ehrenmitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften.[1]

  1. Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Щербатов, Михаил Михайлович. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. März 2021 (russisch).

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